Die einzige Konstante in meinem Leben, ist die Veränderung.
Dies habe ich sehr oft in meinem Berufsleben erfahren dürfen. Oft habe ich diese Änderungen erzwungen. Manchmal nahm das Schicksal einfach seinen Lauf.
Meinen ersten bezahlten Job hatte ich im Alter von 14 Jahren. Ich “fähnelte” Mais bei Alfred Faller, einem Landwirt in meiner damaligen Heimatgemeinde Hausen an der Möhlin. Angespornt durch das zusätzliche Taschengeld, arbeitete ich bald darauf an der örtlichen Tankstelle bei Georg Faller.
Über diese Zeiten könnte man Bücher schreiben, denn ich stand inmitten der Pubertät und hatte den besten Beruf der Welt. Die Tankstelle lief damals noch mit Bedienung und wir bekamen fürs Tanken, Öl nachschauen und Scheiben putzen, ein ungeheuerliches Trinkgeld. An heißen Tagen wurden wir obendrein mit tiefen Ausschnitten belohnt, was mich täglich zu Höchstleistungen beim Scheibenputzen anspornte. In dieser aufregenden Jugend arbeitete ich auch bei Thomas Fliegauf, fuhr dort Gabelstapler oder verrichtete Hilfsarbeiten. Ich half anderen Landwirten bei der Heuernte und Weinlese und ich machte meine ersten Erfahrungen als Zimmermann bei der Firma Fünfgeld in Heitersheim. Jürgen Wenz aus Hausen hatte mir diesen Sommerjob besorgt.
Natürlich, waren meine schulischen Leistungen, ab dieser frühen beruflichen Karriere unterirdisch und ich konnte froh sein, überhaupt meine Mittlere Reife erreicht zu haben. Auch vom Arbeiten hatte ich erst einmal genug. Also tat ich, was junge Männer mit siebzehn Jahren, aus Süddeutschland normalerweise unternehmen, wenn ihnen langweilig ist. Ich ging nach Eckernförde zur Bundesmarine.
Dort wurde ich zu einer bösartigen, drahtigen Kampfmaschine ausgebildet, die Stacheldraht frisst und Napalm pisst. (Achtung Soldatenhumor)
In Wahrheit hatte ich einen vierjährigen Abenteuerurlaub, mit Vollpension, vielen Feiern, einigen Ausflugsfahrten und den ersten Erfahrungen mit Nichtbadischen Frauen. Meine beste Leistung in dieser Zeit: Ich habe in Flensburg Mürwick den Schulrekord gebrochen, beim Mitschreiben von Morsezeichen: 32 WpM. (Wörter pro Minute)
Nach meiner Soldatenkarriere, in der ich mein Vaterland erfolgreich beschützt hatte, zog es mich in die freie Wirtschaft. Ich wurde zum Verkäufer ausgebildet. Die R+V Versicherung hatte eine Stelle für mich in der Volksbank Staufen frei.
Mit meinem Abschied aus der Bundeswehr implodierten die bestehenden Verteidigungssysteme des “Kalten Krieges” und es war nur logisch und konsequent, dass in dieser Zeit “die Mauer” fiel. So durfte ich für die R+V auch noch Neubrandenburg, Kyritz und Neurupin kennenlernen. Die Allianz hatte den staatlichen Versicherer der DDR gekauft und die Mitbewerber schickten daraufhin jeden, der einen Kugelschreiber halten konnte in den Osten, um Verträge umzuschichten. Goldrausch am Klondike im Osten Deutschlands.
Wieder zuhause, wechselte ich zur Viktoria Versicherung. Ein Freund hatte mich abgeworben, mir den neuen Job schmackhaft gemacht. Leider konnte ich die Viktoria nicht lange genießen, denn ein privater Verlust warf mich aus der Bahn.
Ich packte mein Bündel und landete im März 1993 auf der Baleareninsel Mallorca. Dort war ich Verkäufer im Time Share, Tiketero für Diskotheken und Restaurants, Organisator für Busreisen und natürlich Barmann und Kellner.
Für Fünfundzwanzigjährige mit gebrochenem Herzen kann ich die Mallorca-Therapie wärmstens empfehlen.
Als mein Herz vier Jahre später wieder geflickt war, zog es mich mit Raoul, einem Freund aus alten Tagen nach Titisee-Neustadt und wir eröffneten das Discopub Lochblech. Wir hatten später noch zusammen die Diskothek Seebach, ebenfalls in Titisee-Neustadt und das Kultur Café Hexenschopf in Löffingen. Es waren ebenfalls, wilde und schöne Zeiten – wenn auch das Ende kein Gutes war. Ich habe es genossen, es hat mich geprägt. Danke und Sorry, Raoule
Um es kurz zu machen: Die letzte Jahre war ich auch noch Taxi und Lkw-Fahrer, Gästeführer, SEO, Barkeeper, Kellner, Rezeptionist, Hausmann und und und, bis ich zum Agenten wurde.
Als TarifagentvorOrt berate ich heute meine Kunden in Hinterzarten bei Telefonie und Internet. Leider werde ich dieses Standbein wieder einziehen müssen, denn es wäre nicht seriös zu wuppen. Ich muss ja erstmal nach Oldupai, da sind Bürozeiten im Schwarzwald schwer einzuhalten.
Nun werde ich also Reiseblogger und dies hauptberuflich. Ich habe heute einige sehr informative Seiten zu diesem Vorhaben gelesen und mich auf die besten Reiseblogs meiner Kollegen gestürzt. Was schreiben denn die so? Wie gliedern die ihre Seite?
Über meine Recherchen und mein eigenes Projekt werde ich mich in den nächsten Tagen wieder zu Wort melden. Hier sind die Highlights von heute:
71 Tipps zum Bloggen für Anfänger
14 Wege, um mit Deinem Blog Geld zu verdienen
Die beliebtesten Reiseblogs in 2017
Bevor ich es vergesse: Alles Liebe und die besten Glückwünsche zu Deinem Geburtstag, Almuth.