Wie erwähnt, möchte ich diese Pilgerreise aus persönlichen Gründen unternehmen.
Ich möchte Buße tun und erhoffe mir von Gott und den Göttern: Ja was eigentlich? Absolution?.
Aus diesem Grunde komme ich in diesem Weblog auch nicht um das Thema: Glaube und Religion umhin. Und schon beginnen meine Schwierigkeiten.
Als Katholik bete ich zu dem Gott Abrahams und Jesus ist mein Prophet. Aber ich bin auch ein Kind meiner Zeit und ein bekennender “Freigeist“. Somit stelle ich (fast) alles in Frage und lege Wert auf eigene Erfahrungen. Dies ist jedoch in kaum einer Volksreligion gewollt, da man Überlieferungen nachbetet und den alten Schriften einen Stellenwert einräumt, an dem schon Jesus seine (Ver)Zweifel hatte. Hat er nicht über die Schriftgelehrten geschumpfen, die stur auf die alten Schriften pochen, ohne das göttliche Wirken in der Gegenwart zu betrachten? Die damals, neuen Gedanken von dem Menschen Jesus, sind heute unsere alten (christlichen) Überlieferungen und wieder verteidigen Gläubige unserer Religion die 4 Evangelien als einzige Wahrheit.
“Hat es nicht Sinn, so hat es doch Methode.”
Ein Beispiel: In einem Gespräch mit einem sehr gläubigen Christen, stritt ich mit ihm über den Gebrauch von Alkohol. Seiner Meinung nach, ist ein Mensch der Alkohol trinkt ein Sünder. Er kann nicht durch Jesus errettet werden. Schlagfertig konnte er mir verschiedene Bibelstellen zu dieser Behauptung rezitieren. Dass es letztendlich ein verbales Unentschieden zwischen uns gab, lag an meiner (logischen) Frage: “Warum hat Jesus in Kana, Wasser in Wein verwandelt, wenn er dessen Verzehr verteufelt?”
Kommen wir also zurück auf das Minenfeld der Religionen. Auf meiner Pilgerreise begegne ich Gläubigen verschiedener Konfessionen. Keinen möchte ich vor den Kopf stossen und von jedem erhoffe ich mir Hilfe, Schutz und notfalls Obdach.
Grundsätzlich minimiert sich der Theologische Glaube auf eine einzige Frage: Ist unsere Welt entstanden oder wurde sie erschaffen?
Ich persönlich glaube an einen “Schöpfungsakt” – an eine gewollte Geburt des Universums. Und ich meine, dass die Zeichen und Zeugnisse der Zeit uns genügend Hinweise dafür geben, dass es Gott und die Götter gibt.
Als Gleichnis nehme ich gerne die Besatzung eine Schiffes auf hoher See, dass eine Insel sucht. Keiner der Seeleute hat die Insel je gesehen oder kennt jemanden der sie schon gesehen hat. Aber die Zeichen: Möwen am Himmel, Treibholz im Wasser …bezeugen ihre Existenz.
So ähnlich funktioniert wohl unser Glaube. Keiner hat Gott gesehen, doch Spuren und andere Zeugnisse seiner Wirklichkeit gibt es tatsächlich zu Genüge. Oder etwa nicht?
Durch einen Urknall ist unsere Welt erschaffen, so die Theorie unserer modernen Wissenschaft. Wahrscheinlich ist dies richtig, ich weiß es jedenfalls nicht besser. Seit diesem Urknall dehnt sich das Universum immer weiter aus und auch dies scheint wissenschaftlich nachgewiesen. Bestätigt die Urknalltheorie nun, dass es Gott nicht gibt? Wohl kaum. Immerhin bleibt es Gott überlassen, wie er die Welt erschuf.
Ein Friseur in Furtwangen regte mich vor Jahren zum Nachdenken an, indem er das Universum mit einem aufgeblasenen Luftballon verglich. “Was sei den ausserhalb des Luftballons?”, fragte er mich damals. “Ist da nicht genügend Platz für Göttliches?”
Mit der Evolutionstheorie verhält es sich ähnlich. Oft wird sie als Beweis herbeigezogen um zu untermauern, dass es einen Gott nicht gibt. In der Lehre der Entstehung der Arten braucht es keinen Schöpfer, so eine wissenschaftliche Meinung. Aber ist die Evolutionstheorie wirklich ein Indiz für das Fehlen von Göttlichem Wirken? Ist es vielleicht nicht eher ein “Neuroinformatisches Programm“, mit dem Gott die Entstehung seiner Arten in Eden regelt?
Zum gleichen Thema schreibt Ulrich Neuenhausen in einem Leserbrief im Spiegel: “Mein Staunen wird immer größer über ein Wunderwerk, das mit jeder neuen Entdeckung noch komplexer ist als erwartet. Gene werden geschaltet, aber wer schaltet die Schalter? Der Glaube an einen Gott namens “Zeit und Zufall”, der das geschaffen haben soll, fällt mir dabei schwer, das Staunen über einen Schöpfergott umso leichter.” (Quelle: Spiegel vom 26.01.2009)
Einigen wir uns also auf diesem Weblog, dass es Gott gibt. Alle Gläubigen bitte ich, mir meine Unwissenheit zu verzeihen und nur meine Absichten zu bewerten. Die Atheisten unter meinen Freunden bitte ich, sich auf meine Gedankenspiele einfach mal einzulassen.