Ich freue mich, wenn mich „Zweite Eindrücke“ eines Besseren belehren. Und darum soll eine Entschuldigung heute als aller Anfang stehen. Eine Entschuldigung an das „Bishbishi“ und eine große Verbeugung an meinen “Putzteufel”.
Ich erwache noch früher als sonst, um 05:00 Uhr ist die Nacht vorbei, zumindest für mich. Ich habe schlecht geschlafen, kann nicht mehr einschlafen und schaue nach draußen. Es dämmert, ist angenehm warm und ich entschließe mich zu einer Erkundung an den Strand. Fox, ein sympathischer Boy des Hauses liegt halbverschlafen bei der Nachtwache, wir grüßen einander, dann bin ich in den Straßen Dahabs.
Auch hier gibt es eine „Frontline“ am Strand und eine „Second-Line“ die eigentliche Hauptstraße, ebenso mit den Geschäften, Cafés, Händler, Bars und Supermärkten wie am Wasser. Nur wenige Menschen begegnen mir. Öffnen gerade ihre Läden oder trinken den ersten Tee. Ich sehe ein Rudel Hunde nach Essbarem suchen, sie nehmen keine Notiz von mir. Am Strand bin ich etwas enttäuscht. Steine, Müll und Hundekot laden mich zum Sonnenaufgang ein. Ich bleibe wo ich bin, der Sonnenaufgang ist wunderschön und ich genieße ihn, bete und denke an Vieles und Nichts.
Zurück im Hotel, frühstücke ich und lege mich wieder zu einem kurzen Schlaf hin. Den Rest des Vormittages lese ich im Internet und frage Emails ab. Ich mache Pläne und denke daran, dass ich diese Touristentage eigentlich nicht genießen darf. Was machen Melanie und die Familie daheim? Bis zum 5 November bin ich in Ägypten, wenn die aktuellen Pläne ihren Bestand haben. Nun bin ich in Dahab, einem Taucher und Hippieparadies in Ägypten. Wie kann ich das genießen? Ich verstaue das Netbook in mein Hotelzimmer und erlebe eine Überraschung; der Putzteufel hat „General-Cleaning“ gehalten. Ein völlig neues Zimmer strahlt mich an und Handtücher, sogar meine herumhängende Kleidung sind liebevoll gefaltet. „Hau Ruck die Wald Fee“ Ich freue mich und erlebe das Hotel heute als sauber und vor Allem, als gepflegt.
Ich wechsele heute zwischen Bett, Hotelbereich und leider auch Toilette. Es war zu erwarten. Ich trinke viel und kaufe mir Brot und Tunfisch im Supermarkt, esse dazu die Kiwi die ich seit Kairo mit mir rumschleppe. Am Nachmittag bummle ich wieder, lasse mich von einem Parfumhändler in seinen Laden schleppen und brauche einen Tee, sowie einige Worte, damit er mich wieder aus seiner Freundschaft entlässt und ich nicht Literweise Duftwasser mit mir rumtragen muss. In einem Buchladen kann ich verschnaufen und obwohl ich mir kein Buch kaufen möchte, schlendere ich die Regale mit den deutschen Büchern ab. Der Verkäufer stört mich nicht und ich schaue mir alle Bücher an. Ich möchte kein Buch lesen, es würde mich ablenken aber natürlich entdecke ich einen Roman über Schicksale in Tansania. Wiederwillig frage ich nach dem Preis, er will 50 Pound, ich will es wirklich nicht und mache deshalb einen guten Handel. Für die Hälfte kann ich es haben. Für mich ist das Erfolg, denn beim Handel bin ich selten gut gefahren. Auch das Buch fesselt mich und ich verbringe die Zeit mit Lesen und höre im Internetradio die Fußballbundesliga auf SWR1. Pech-Mario schießt drei Tore, Bayern gewinnt gegen Hannover – Freiburg verliert leider in Bremen und ich freue mich für die Münchner.
Heute Abend habe ich an dem Barbecue des Hauses teilgenommen, unter dem Halbmond gegessen und sitze nun hier, schreibe diesen Beitrag auf. Noch kann ich es und weil ich weiß, dass einige liebe Menschen gelegentlich mitlesen, tue ich dies gerne und ausführlich. Seid gegrüßt. Morgen werde ich zum Schnorcheln gehen und am Montag ist dann mein nächster Höhepunkt als Pilger vorgesehen: Der Besuch des „Heiligen Berges“. Ich möchte auf dem Berg Sinai beten und die Nacht bei Gott wachen, vielleicht auch schlafen und den Sonnenaufgang erleben. Ja so ist mein Plan. Bis bald, Ihr Lieben.