Am vergangenen Sonntag, sollten in über dreihundert ausgesuchten Kinos in Deutschland, der erste Clip von „Papa unterwegs“, der in der marokkanischen Stadt Essaouria gedreht wurde, zur besten Primetime, in deren Vorprogramm ausgestrahlt werden.
Das jedoch, „ging mal mächtig in die Hose“.
Mein Erstlingswerk, der Beitrag über meine Arbeit im CouCou, war noch von Marc und seinem Team wohlwollend belächelt worden, bevor sie mich baten, ihn wieder von meinem öffentlichen Kanal zu nehmen.
Ich bin mit ihnen einig, dass ich es besser kann.
Und so lud ich vor Tagen mein Special aus Essaouria hoch und erwartete mit gemischten Gefühlen Marcs Rückmeldung und sein fachliches Urteil.
Bingo, mein Werk ist gut, ist für die Veröffentlichung freigegeben und Marc und die Jungs haben sogar ein paarmal gelacht. Herz, was willst Du mehr?
Ich änderte in meinem Appartement in Agadir noch einige Schwächen des Clips und lud ihn dann spät abends bei Horst an seinem Router auf YouTube hoch. Sechs Stunden später war es geschehen und obwohl ich bereits todmüde, mich nach meinem Bett sehnte, schoss mir das Adrenalin durch die Venen.
Auf YouTube ist, im Gegensatz zu meiner Vorlage, die Audiospur nicht synchron und der Clip nicht schön anzusehen. Er tut sogar weh.
Ich überprüfte schnell meine Vorlage, dann bat ich Horst, mein Werk über Nacht noch einmal online stellen zu dürfen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Auch der zweite Versuch brachte ein asynchrones Werk aus Essaouria ins Netz.
Ich könnte heulen. Anstatt mich um den nächsten Dreh zu kümmern, das Material der Reise nach Agadir und die Clips mit Horst und dem Kindergarten zu sichten, sitze ich in den letzten Tagen in Restaurants (wegen Wifi) oder meinem Appartement und versuche dieses Problem zu lösen.
Einen Superdank auch schon wieder an Marc und sein Team, welche mit mir die Kommunikation halten, sich in der Bruderhalde dem Problem angenommen haben und mir immer wieder Material und Tipps schicken. Dies zu jeder Zeit. Danke.
Leider bin ich der Lösung noch nicht näher, was mich heute zu einem kurzen Besuch bei einer TV-Außenstelle in Agadir verleitete. Mit dem Taxi ließ ich mich zu dem Studio von 2M fahren, wo jedoch nur der Sekretär anwesend war, das Filmteam dreht gerade außerhalb Agadirs und ist erst morgen wieder anzutreffen. Ich werde dort sein.
Einen weiteren Versuch, mit der lokalen Filmszene in Kontakt zu treten habe ich gestern unternommen. Ich erfuhr, dass Fayssal, ein berühmter marokkanischer Vlogger in der Stadt verweilt und so schrieb ich ihn an, ob ich mich mit ihm treffen kann. Wahrscheinlich bin ich in seinem Spam-Ordner gelandet, denn ich habe noch keine positive Rückmeldung erhalten.
Meine Tage in Agadir ziehen sich also noch etwas hin. Ich kann diese Stadt erst verlassen, wenn meine Clips aus Essaouria und Agadir online sind. Und zwar so, wie sie gedreht und geschnitten wurden. Ich weiß nicht, wann ich die nächste Chance hierzu habe, während meiner Weiterreise in den Süden und durch Mauretanien. Und natürlich möchte ich meinen Speicher für diese neuen Erlebnisse frei haben, wo jetzt noch das Bildmaterial von der bisherigen Reise staut.
Der Espresso im Les Arcades ist kalt geworden, während ich diesen Beitrag schreibe. Seit ich mir hier heute Morgen den Weg zum TV Sender erklären ließ, halten sie mich für eine ganz große Nummer. Draußen pulsiert die Stadt, die mir zu groß und zu laut ist. Das Wetter ist seit meiner Ankunft bedeckt und ich vermisse die Sonne und die Farben der Medina Essaourias. Auch wäre ich gerne wieder unterwegs, der unnötige Stillstand zerrt an meinen Nerven.
Schön ist die Entwicklung, welche dieser Blog nimmt. Ich bekomme viele tolle Rückmeldungen, dass mein Online-Tagebuch gut ankommt, die Reichweite beständig zunimmt und die Verweildauer meiner Leser mein Schreiben bestätigt.
Danke Euch allen hierfür.
Wie geht es weiter? Wann ist nun der erste Clip vom Papa online?
Noch weiß ich es nicht. Aber ich bin wie Du, live und mit life dabei.